Qualitätskontrolle bei Natursteinen ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit.
Natürlich hat jeder Naturstein seine besondere Beschaffenheit, und die eine oder andere Unregelmäßigkeit gehört quasi zum guten Ton, schließlich ist es ein Naturprodukt. Nichtsdestoweniger beginnt die Qualitätskontrolle mit dem Beginn einer potentiellen Geschäftsbeziehung. Wie läuft das bei uns in der Regel ab:
Wir setzen größten Wert auf persönlichen Kontakt, daher ist ebendieser gemeinsam mit einem Besuch der Produktionsstätten unabdingbar. Hier durchlaufen wir gemeinsam mit dem Lieferanten-in-spe eine Reihe von Checklisten, wie zum Beispiel Arbeitsbedingungen, Art und Qualität der eingesetzten Maschinen und selbstredend die Qualität der Steine. Läuft hier alles nach Plan, und möchte auch der Lieferant mit uns zusammen arbeiten, geht es in die zweite Runde:
Die Erstbestellung. Üblicherweise bestellen wir eine kleine Menge an Natursteinen, um feststellen zu können, wie gut der Durchlauf Bestellung – Lieferung funktioniert, v.a. in der jetzigen Situation ist es wichtig, Lieferengpässe oder logistische Probleme rasch zu erkennen. Abgesehen davon wollen wir natürlich auch sicher stellen, daß die Qualität der gelieferten Steine auch der Qualität der Steine vor Ort entspricht: Sind die Maße der Steine innerhalb vernünftiger bzw. während der Kalibrierung vereinbarten Abweichungen? Wie hoch ist der Ausschuß von Beginn an, was sind die Ursachen für diesen? Dazu muß gesagt werden: Eine de facto perfekte Lieferung gibt es nicht – wie oben angesprochen, sind es Natursteine. Kleinere Bruchstellen oder Brösel gibt es immer, die Frage ist aber, ob der Stein noch ohne Verzicht auf Qualitätsansprüche für den ursprünglich gedachten Zweck verwendet werden kann.
Verlegen Sie beispielsweise Marmor als Boden und sind an der Unterseite hie und da kleinere Ausbrüche, ist das im Rahmen vertretbar. Ziehen sich die Bruchstellen oder Schäden aber beispielsweise hin zur Trittfläche, ist dies nicht mehr akzeptabel, da es nicht der Natur des Steins entspricht, Löcher oder fehlende Ecken zu bilden.
Der Stein kann natürlich während des Transports beschädigt werden, in der Regel werden diese aber so verpackt und mit solchen Speditionen versandt, daß dies weniger eine Rolle spielt. Im Bild oben ist Marmor zu sehen, der bereits beim Zuschnitt in der Fabrik beschädigt wurde. Bruchstellen dieser Art deuten auf mangelnde Qualität der Maschinen oder unsachgemäße Handhabung beim Ablegen und Vorbereiten für den Versand. Mindestens 3 der 10 Steine sind nicht weiter verwendbar – außer als Muster – und weitere drei nur noch bedingt verlegbar (wenn man wirklich auf top Qualität setzt). Ein Weiterverkauf dieser Charge an Kunden ist ausgeschlossen.
Um genau diese Probleme für unsere Kunden zu vermeiden, ist ein tiefgehender Qualitätscheck unvermeidbar. Denn erst, wenn alle Kriterien erfüllt sind, nehmen wir einen Lieferanten als solchen auf.